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Der Heilige Stuhl

APOSTOLISCHE REISE VON PAPST FRANZISKUS

NACH PANAMA AUS ANLASS DES 34. WELTJUGENDTAGES

(23.-28. JANUAR 2019)

HEILIGE MESSE ZUM WELTJUGENDTAG

PREDIGT DES HEILIGEN VATERS

 

Campo San Juan Pablo II – Metro Park (Panama)

Sonntag, 27. Januar 2019

 

»Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute

hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt« (Lk 4,20-21).

So stellt uns das Evangelium den Beginn der öffentlichen Mission Jesu dar. Es schildert das

Ereignis in der Synagoge seines Heimatortes, umgeben von Bekannten und Nachbarn und – wer

weiß – vielleicht auch von manchen „Katecheten“ aus der Kindheit, die ihn das Gesetz gelehrt

hatten. Ein wichtiger Augenblick im Leben des Meisters, der als Kind im Schoß jener

Gemeinschaft erzogen wurde und aufgewachsen war. Er stand nun auf und ergriff das Wort, um

den Traum Gottes zu verkünden und umzusetzen. Ein Wort, das bis dahin nur als

Zukunftsverheißung verbreitet worden war, das aber im Munde Jesu nur im Präsens gesagt

werden konnte, da es zur Gegenwart wurde: »Heute hat es sich erfüllt.«

Jesus offenbart das Jetzt Gottes, der uns entgegenkommt, um auch uns aufzurufen, an seinem

Jetzt teilzunehmen, in dem den Armen eine frohe Botschaft gebracht, den Gefangenen die

Entlassung verkündet und ein Gnadenjahr des Herrn ausgerufen wird (vgl. Lk 4,18-19). Es ist das

Jetzt Gottes, das sich durch Jesus gegenwärtig wird. Es erhält ein Gesicht, wird zu Fleisch, zu

barmherziger Liebe, die nicht auf ideale Situationen, auf vollkommene Situationen für ihre

Offenbarung wartet. Sie braucht keine Ausreden zu ihrer Realisierung. Er ist die Zeit Gottes. Er

macht jede Situation und jeden Raum richtig und geeignet. In Jesus beginnt die verheißene

Zukunft und wird lebendig.

Wann? Jetzt. Aber nicht alle seine damaligen Zuhörer haben sich angesprochen oder aufgerufen

gefühlt. Nicht alle Bewohner von Nazaret waren bereit, an jemanden zu glauben, den sie hatten

aufwachsen sehen und sie dazu einlud, einen so sehr ersehnten Traum zu verwirklichen. Im

Gegenteil, sie sagten: „Aber ist das nicht Josefs Sohn?“ (vgl. Lk 4,22).

Auch uns kann das Gleiche passieren. Nicht immer glauben wir, dass Gott so konkret und im

Alltag anwesend sein kann, so nah und wirklich; und noch weniger, dass er sich durch eine

bekannte Person, einen Nachbar, einen Freund oder einen Familienangehörigen so gegenwärtig

macht und durch sie handelt. Nicht immer glauben wir, dass der Herr uns einladen kann, mit ihm

in seinem Reich auf so einfache, aber wirkungsvolle Weise zu arbeiten und uns die Hände

schmutzig zu machen. Es kostet uns Überwindung anzunehmen, dass die göttliche Liebe in der

Geschichte durch alle ihre schwierigen und ruhmvollen Ereignisse konkret und gleichsam greifbar

wird (vgl. Benedikt XVI., Katechese, 28. September 2005).

Und nicht selten verhalten wir uns wie die Bewohner von Nazaret, wenn uns ein

Gott auf Distanz lieber ist: schön, gut, großzügig, schön dargestellt, aber fern, so dass er vor allem nicht unbequem

wird, ein gezähmter Gott. Weil ein naher Gott im Alltag, ein Gott, der Freund und Bruder ist, von

uns verlangt, Nähe, Alltäglichkeit und vor allem Geschwisterlichkeit zu lernen. Er wollte sich

nicht unter Engelsgestalt oder auf spektakuläre Weise zeigen, sondern wollte uns ein brüderliches

und freundschaftliches, konkretes und familiäres Gesicht schenken. Gott ist wirklich, weil die Liebe

wirklich ist, Gott ist konkret, weil auch die Liebe konkret ist. Und es ist genau diese Konkretheit der

Liebe, die eines der wesentlichen Elemente für das Leben der Christen ist (vgl. Ders.,

Predigt, 1. März 2006).

Auch wir können den gleichen Risiken wie die Menschen in Nazaret ausgesetzt sein, wenn in

unseren Gemeinschaften das Evangelium zu konkretem Leben werden will und wir anfangen zu

sagen: „Aber sind diese Jungen nicht Söhne von Maria, von Josef und sind sie nicht Brüder von ...

Verwandte von ...? Sind diese nicht die Jungen, denen wir geholfen haben aufzuwachsen ...? Der

soll still sein, wie können wir dem glauben? War das nicht derjenige, der immer die Fenster mit

dem Ball einschlug?“ Und einer, der geboren wurde, um Prophetie und Verkündigung des Reiches

Gottes zu verkörpern, wird gezähmt und verkümmert in seiner schlimmsten Ausführung. Das Wort

Gottes zähmen zu wollen ist eine Versuchung, die tagtäglich vorkommt.

Und auch euch, liebe junge Freunde, kann das Gleiche passieren; jedes Mal, wenn ihr denkt, dass

eure Sendung, eure Berufung, ja selbst euer Leben eine Verheißung ist, die aber nur für die

Zukunft gilt und nichts mit der Gegenwart zu tun hat. Als ob jung zu sein gleichbedeutend wäre mit

„Wartezimmer“ für jemanden, der auf seinen Termin wartet. Und in der „Zwischenzeit“ bis zu

diesem Termin erfinden wir für euch oder ihr selbst erfindet eine hygienisch gut verpackte und

folgenlose Zukunft, die gut aufgebaut und in der alles gewährleistet und „gut abgesichert“ ist. Wir

wollen euch nicht eine Zukunft aus dem Labor anbieten! Das ist die „Fiktion“ der Freude, nicht die

Freude des Heute, des Konkreten, der Liebe. Und so „beruhigen“ wir euch mit dieser Fiktion der

Freude, wir schläfern euch ein, damit ihr keinen Krach macht, damit ihr nicht zu sehr stört, damit

ihr euch selbst und uns keine Fragen stellt, damit ihr euch selbst und uns nicht in Frage stellt. Und

in dieser „Zwischenzeit“ verblassen eure Träume, sie kriechen dahin, sie beginnen einzuschlafen

und sind kleine, traurige „Illusionen“ (vgl. Predigt am Palmsonntag, 25. März 2018), nur weil wir

meinen oder ihr meint, dass euer Jetzt noch nicht gekommen ist; dass ihr zu jung seid, um euch

beim Träumen und Aufbauen der Zukunft einzubringen. Und so schicken wir euch wieder weiter

... Und wisst ihr was? Vielen jungen Leuten gefällt das. Bitte, helfen wir ihnen, es so zu machen,

dass es ihnen nicht gefällt, so dass sie reagieren, so dass sie das „Jetzt“ Gottes leben wollen.

Eine der Früchte der kürzlich abgehaltenen Synode war der Reichtum, uns treffen und vor allem

uns zuhören zu können. Der Reichtum des generationenübergreifenden Zuhörens, der Reichtum

des Austausches und der Wert anzuerkennen, dass die einen auf die anderen angewiesen sind,

dass wir uns bemühen müssen, die Kanäle und Räume zu fördern, in denen wir uns beim

Träumen und Aufbau des Morgen schon von heute an einbringen können. Aber nicht isoliert,

sondern vereint, indem wir einen gemeinsamen Raum schaffen. Einen Raum, der nicht verschenkt

wird und den wir nicht in der Lotterie gewinnen, sondern einen Raum, für den auch ihr kämpfen

müsst. Ihr Jugendlichen müsst euch euren Platz heute erkämpfen, weil das Leben heute

stattfindet. Keiner kann dir einen Tag in der Zukunft versprechen: dein Leben ist heute, heute

kommst du ins Spiel, dein Spielraum ist heute. Wie gehst du damit um?

Ihr, liebe junge Freunde, ihr seid nicht die Zukunft. Wir sagen gern: „Ihr seid die Zukunft ...“ Nein,

ihr seid die Gegenwart! Ihr seid nicht die Zukunft Gottes: ihr jungen Leute seid das

Jetzt Gottes!

Er versammelt euch, er ruft euch in euren Gemeinschaften, er ruft euch in euren Städten dazu auf,

nach den Großeltern, nach den Erwachsenen Ausschau zu halten; aufzustehen und zusammen

mit ihnen das Wort zu ergreifen und den Traum zu verwirklichen, mit dem der Herr euch geträumt

hat. Nicht morgen, jetzt; denn dort, jetzt, wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz (vgl. Mt 6,21). Und

das, worin ihr verliebt seid, wird nicht nur eure Vorstellungskraft erobern, sondern es wird alles

einbeziehen. Es wird das sein, was euch am Morgen zum Aufstehen bringt und euch in den

Augenblicken der Ermüdung anspornt, was euch das Herz zerreißen wird und euch mit Staunen,

mit Freude und Dankbarkeit erfüllen wird. Spürt, eine Mission zu haben und verliebt euch in sie,

und davon wird alles abhängen (vgl. Pedro Arrupe, SJ, Nada es más práctico). Wir werden alles

haben können, aber, junge Freunde, wenn die Leidenschaft der Liebe fehlt, wird alles fehlen. Die

Leidenschaft der Liebe heute! Lassen wir zu, dass der Herr uns zum Verlieben bringt und uns zum

Morgen führt!

 

Für Jesus gibt es keine „Zwischenzeit“, sondern eine barmherzige Liebe, die ins Herz eindringen

und es erobern will. Er will unser Schatz sein, weil Jesus nicht eine „Zwischenzeit“ in unserem

Leben oder eine vorübergehende Mode ist, er ist hingebungsvolle Liebe, die zur Hingabe einlädt.

Er ist konkrete, heute nahe, wirkliche Liebe; er ist festliche Freude, die entsteht, wenn man sich

dafür entscheidet, am wunderbaren Fischfang der Hoffnung und der Liebe, der Solidarität und der

Geschwisterlichkeit teilzunehmen angesichts so vieler gelähmter und lähmender Blicke aufgrund

der Ängste und des Ausschlusses, der Spekulation und der Manipulation.

Brüder und Schwestern, der Herr und seine Sendung sind nicht eine „Zwischenzeit“ in unserem

Leben, etwas Vorübergehendes, nicht nur ein Weltjugendtag: Sie sind unser Leben heute und auf

dem weiteren Weg! All diese Tage über hat uns auf besondere Weise wie eine Hintergrundmusik das Wort Marias

„Mir geschehe“ begleitet. Sie hat nicht nur an Gott und an seine Verheißungen als etwas Mögliches

geglaubt, sie hat Gott geglaubt und den Mut gehabt, „ja“ zu sagen, um an diesem Jetzt

des Herrn teilzunehmen. Sie hat gespürt, eine Mission zu haben, sie hat sich verliebt und dies hat alles

entschieden. Möget ihr spüren, dass ihr eine Mission habt, möget ihr zulassen, dass ihr euch

verliebt, und der Herr wird alles entscheiden.

Und wie es in der Synagoge von Nazaret geschehen ist, steht der Herr mitten unter uns, seinen

Freunden und Bekannten, erneut auf, nimmt das Buch und sagt uns: »Heute hat sich das

Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt« (Lk 4,21).

Liebe junge Freunde, wollt ihr die Konkretheit seiner Liebe leben? Euer „Ja“ möge weiterhin das

Eingangstor sein, auf dass der Heilige Geist der Kirche und der Welt ein neues Pfingsten schenke.

So sei es.

 

Abschließender Gruß

Zum Schluss dieser Feier danke ich Gott dafür, dass er uns die Möglichkeit gegeben hat, diese

Tage miteinander zu verbringen und erneut diesen Weltjugendtag zu erleben.

Insbesondere möchte ich dem Herrn Präsidenten von Panama, Juan Carlos Varela Rodríguez, für

seine Anwesenheit bei dieser Feier danken wie auch allen anderen politischen und zivilen

Autoritäten.

Ich danke Erzbischof José Domingo Ulloa Mendieta von Panama, für seine Hilfsbereitschaft und

seine guten Dienste, um diesen Weltjugendtag in seiner Diözese auszurichten, wie auch den

anderen Bischöfen dieses Landes und der benachbarten Länder für all das, was sie in ihren

Gemeinschaften getan haben, um vielen jungen Menschen Unterkunft und Hilfe zu gewähren.

Danke an alle Personen, die uns mit ihrem Gebet unterstützt haben und mit ihrem Einsatz und

ihrer Arbeit daran mitgewirkt haben, um den Traum des Weltjugendtags in diesem Land

Wirklichkeit werden zu lassen.

Und euch, liebe junge Freunde, ein großes „Dankeschön“. Euer Glaube und eure Freude haben

Panama, Amerika und die ganze Welt zum Pulsieren gebracht. Wie wir viele Male in diesen Tagen

in der Hymne des Weltjugendtags gehört haben: „Aus Städten, Kontinenten und Nationen

kommen wir als Pilger“. Wir sind unterwegs: Geht weiter auf dem Weg, lebt den Glauben weiter

und teilt ihn miteinander. Und vergesst nicht, dass ihr nicht das Morgen seid, dass ihr ihr nicht die

„Zwischenzeit“ seid, sondern das Jetzt Gottes.

 

Der Ort des nächsten Weltjugendtages ist bereits verkündet worden. Ich bitte euch, das, was ihr in

diesen Tagen erlebt habt, nicht abkühlen zu lassen. Kehrt in eure Pfarreien und eure

Gemeinschaften zurück, in eure Familien und zu euren Freunden. Gebt das, was ihr erlebt habt,

weiter, damit andere den Schwung der Kraft und der konkreten Hoffnung leben, die euch erfüllt.

Und sagt auch weiterhin mit Maria „ja“ zu dem Traum, den Gott in euch gesät hat.

Und bitte, vergesst nicht, für mich zu beten.

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Der Heilige Stuhl

APOSTOLISCHE REISE VON PAPST FRANZISKUS

NACH PANAMA AUS ANLASS DES 34. WELTJUGENDTAGES

(23.-28. JANUAR 2019)

KREUZWEG MIT DEN JUGENDLICHEN

 

Campo Santa Maria la Antigua – Küstenpromenade (Panama)

Freitag, 25. Januar 2019

 

Worte des Heiligen Vaters zu Beginn des Kreuzweges

Liebe junge Freunde aus der ganzen Welt!

Mit Jesus zu gehen ist immer eine Gnade und ein Risiko.

Eine Gnade, weil es uns dazu bringt, im Glauben zu leben und Jesus zu erkennen, in sein tiefstes

Inneres vorzudringen und die Kraft seines Wortes zu begreifen.

Es ist aber auch ein Risiko, weil die Worte Jesu, seine Gesten und Handlungen der Mentalität der

Welt entgegenstehen: der menschlichen Ruhmsucht sowie ihrem Hang zu einer Wegwerfkultur

und zur Lieblosigkeit.

Es gibt eine Gewissheit, die diesen Kreuzweg mit Hoffnung erfüllt: Jesus ist diesen Weg mit Liebe

gegangen. Und auch die glorreiche Jungfrau hat diesen Weg miterlebt, sie, die von den Anfängen

der Kirche an mit ihrer Zärtlichkeit den Weg der Verkündigung des Evangeliums unterstützen

wollte.

 

ANSPRACHE DES HEILIGEN VATERS

 

Herr, Vater der Barmherzigkeit, an dieser Cinta Costera haben wir zusammen mit vielen

Jugendlichen aus der ganzen Welt deinen Sohn auf dem Kreuzweg begleitet; dem Weg, den er für

uns gehen wollte, um uns zu zeigen, wie sehr du uns liebst und wie sehr du an unserem Leben

Anteil nimmst.

Der Weg Jesu nach Golgota ist ein Weg des Leidens und der Einsamkeit, den er in unseren

Tagen fortsetzt. Er geht und leidet in vielen Gesichtern aufgrund der selbstgenügsamen und

betäubenden Gleichgültigkeit unserer Gesellschaft, einer Gesellschaft, die konsumiert und sich

verbraucht, die am Leiden ihrer Geschwister vorbeigeht und so sich selbst ignoriert.

Auch wir, deine Freunde, Herr, lassen uns von der Apathie und der Unbeweglichkeit ergreifen.

Nicht selten hat der Konformismus uns besiegt und gelähmt. Es war schwierig, dich im leidenden

Bruder oder in der leidenden Schwester zu erkennen: Wir haben den Blick abgewendet, um nicht

zu sehen; wir haben im Lärm Zuflucht genommen, um nicht zu hören; wir haben den Mund

verschlossen, um nicht zu schreien.

Immer dieselbe Versuchung. Es ist einfacher und „lohnender“, in Zeiten von Sieg und Ruhm,

Erfolg und Applaus Freunde zu sein; es ist einfacher, dem nahe zu sein, der als beliebt und

siegreich gilt.

Wie einfach ist es, der Kultur des Mobbings, der Belästigung, der Einschüchterung, der Wut

gegenüber dem Schwachen zu verfallen!

Bei dir ist es nicht so, Herr: Am Kreuz hast du dich mit jedem Leiden identifiziert, mit all denen, die

sich vergessen fühlen.

Bei dir ist es nicht so, Herr, weil du all diejenigen umarmen wolltest, die wir oftmals einer

Umarmung, eines Streichelns, eines Segens für unwürdig halten; oder noch schlimmer: Wir

nehmen nicht einmal wahr, dass sie dessen bedürfen, wir beachten sie nicht.

Bei dir ist es nicht so, Herr: Am Kreuz vereinst du dich mit dem Kreuzweg jedes jungen Menschen,

in jeder Situation, um ihn in einen Weg der Auferstehung zu verwandeln.

Vater, der Kreuzweg deines Sohnes geht heute weiter:

er geht weiter im erstickten Schrei der Kinder, denen es verwehrt ist, geboren zu werden, und so

vieler anderer, denen das Recht auf eine Kindheit, eine Familie und Bildung verweigert wird; bei

den Kindern, die nicht spielen, singen, träumen können ...; er geht weiter bei den misshandelten, ausgebeuteten und verlassenen Frauen, die in ihrer Würde

entblößt und missachtet werden;

und in den traurigen Augen der jungen Menschen, die sehen, wie ihnen aufgrund von Mangel an

Bildung und würdiger Arbeit ihre Hoffnungen auf die Zukunft entrissen werden;

er geht weiter in der Angst der jungen Gesichter, unserer Freunde, die in die Netze skrupelloser

Menschen geraten – unter ihnen finden sich auch Personen, die sagen, dass sie dir dienen, Herr

–, in die Netze der Ausbeutung, der Kriminalität und des Missbrauchs, die sich vom Leben der

jungen Menschen nähren.

Der Kreuzweg deines Sohnes geht weiter bei vielen jungen Menschen und Familien, die aufgrund

von Drogen, Alkohol, Prostitution und Menschenhandel in einer Spirale des Todes gefangen sind

und so nicht nur der Zukunft, sondern auch der Gegenwart beraubt werden. Und so wie deine

Kleider zerteilt wurden, Herr, wird ihre Würde zerteilt und misshandelt.

Der Kreuzweg deines Sohnes geht weiter bei den jungen Menschen mit finsteren Gesichtern, die

die Fähigkeit, von der Zukunft zu träumen, sie zu schaffen und zu erfinden, verloren haben und

mit dem Kummer der Resignation und des Konformismus „in Ruhestand gehen“, eine der Drogen,

die in unserer Zeit am meisten konsumiert wird.

Er geht weiter im verborgenen und empörenden Schmerz derer, die statt Solidarität seitens einer

Überflussgesellschaft Ablehnung, Schmerz und Elend antreffen und darüber hinaus als Bringer

und Verantwortliche jedes sozialen Übels bezeichnet und behandelt werden.

Der Leidensweg deines Sohnes geht weiter in der resignierten Einsamkeit der alten Menschen,

die von uns verlassen und ausgesondert wurden.

Er geht weiter bei den indigenen Völkern, die ihres Bodens, ihrer Wurzeln und ihrer Kultur beraubt

werden und deren Weisheit, die sie besitzen und uns anbieten können, zum Schweigen und

Erlöschen gebracht wird.

Vater, der Kreuzweg deines Sohnes geht weiter im Schrei unserer Mutter Erde, die in ihrem

Innersten durch die Luftverschmutzung, durch die Unfruchtbarkeit ihrer Felder, durch die

Verseuchung ihres Wassers verletzt ist und durch die Verachtung und den wahnsinnigen Konsum

über jegliches Maß der Vernunft hinaus mit Füßen getreten wird.

Er geht weiter in einer Gesellschaft, die die Fähigkeit verloren hat, zu weinen und sich vom Leiden

anrühren zu lassen.

Ja, Vater, mit all diesen Personen geht Jesus weiter, nimmt er weiter die Last auf sich und leidet,

während die Welt gleichgültig und in bequemem Zynismus das Drama ihrer Leichtfertigkeit

konsumiert. Und wir, Herr, was tun wir?

Wie reagieren wir gegenüber Jesus, der in so vielen unserer Freunde, so vielen Unbekannten, die

zu übersehen wir gelernt haben, leidet, geht, auswandert?

Und wir, Vater der Barmherzigkeit, trösten und begleiten wir den wehrlosen und leidenden Herrn

in den Kleinsten und am meisten Verlassenen?

Helfen wir ihm, die Last des Kreuzes zu tragen wie Simon von Kyrene, indem wir Frieden stiften,

Bündnisse schaffen, Geschwisterlichkeit fördern?

Haben wir den Mut, unter dem Kreuz zu bleiben wie Maria?

Betrachten wir Maria, die starke Frau. Von ihr wollen wir lernen, beim Kreuz zu stehen. Mit ihrer

gleichen Entschiedenheit und ihrem Mut ohne Ausflüchte oder Illusionen. Sie wusste den Schmerz

ihres Sohnes, deines Sohnes, o Vater, zu begleiten; ihn mit dem Blick zu unterstützen und mit

dem Herzen zu umhüllen. Ein Schmerz, den sie erlitt, der sie aber nicht gebeugt hat. Sie war die

starke Frau des Ja, die unterstützt und begleitet, Schutz gibt und umarmt. Sie ist die große Hüterin

der Hoffnung.

Auch wir, Vater, wollen eine Kirche sein, die unterstützt und begleitet, die angesichts des Lebens

und der Kreuze so vieler „Christusse“, die an unserer Seite gehen, sagen kann: Hier bin ich!

Von Maria lernen wir, Ja zu sagen zum starken und beständigen Widerstand so vieler Mütter,

Väter, Großeltern, die nicht aufhören, ihre Kinder und Enkel zu unterstützen und zu begleiten,

wenn sie in Not sind.

Von ihr lernen wir, Ja zu sagen zur beharrlichen Geduld und zur Kreativität derer, die in den

Situationen, in denen alles verloren scheint, nicht den Mut verlieren und wieder von vorne

anfangen, indem sie versuchen, Räume, familiäre Umfelder und Zentren der Fürsorge zu

schaffen, die wie eine ausgestreckte Hand in den Schwierigkeiten sind.

Von Maria lernen wir die Stärke, Ja zu sagen zu denen, die nicht geschwiegen haben und nicht

schweigen angesichts einer Kultur der Misshandlung und des Missbrauchs, des Gesichtsverlusts

und der Aggression und die sich darum bemühen, Möglichkeiten und Bedingungen der Sicherheit

und des Schutzes zu schaffen.

Von Maria lernen wir, all diejenigen aufzunehmen und zu beherbergen, die das Leid erfahren

haben, verlassen zu werden, die ihr Land, ihre Wurzeln, ihre Familie, ihre Arbeit aufgeben oder

verlieren mussten.

Vater, wie Maria wollen wir Kirche sein, die Kirche, die eine Kultur fördert, die fähig ist,

aufzunehmen, zu beschützen, zu fördern und zu integrieren; die nicht brandmarkt und noch

weniger mit der überaus abwegigen und unverantwortlichen Verurteilung verallgemeinert, jeden

Migranten mit dem Überbringer von sozialem Übel zu identifizieren.

Von ihr wollen wir lernen, beim Kreuz zu stehen, aber nicht mit einem gepanzerten und

verschlossenen Herzen, sondern mit einem Herzen, das zu begleiten vermag, das die Zärtlichkeit

und die Hingabe kennt; das fähig ist, sich zu erbarmen und mit Achtung, Feingefühl und

Verständnis zu handeln. Wir wollen eine Kirche des Gedächtnisses sein, die die alten Menschen

achtet und schätzt und für sie den Raum einfordert, der ihnen als Hüter unserer Wurzeln gehört.

Vater, wie Maria wollen wir lernen stehen zu bleiben.

Lehre uns, Herr, am Fuß des Kreuzes stehen zu bleiben, am Fuß der Kreuze; öffne an diesem

Abend unsere Augen, unser Herz; befreie uns von den Lähmungen und der Verwirrung, von der

Angst und der Verzweiflung. Vater, lehre uns zu sagen: Ich bin hier zusammen mit deinem Sohn,

zusammen mit Maria und so vielen geliebten Jüngern, die dein Reich im Herzen aufzunehmen

wünschen. Amen.

Worte des Heiligen Vaters nach dem Kreuzweg

Und nachdem wir zusammen mit Maria unter dem Kreuz das Leiden des Herrn erlebt haben,

gehen wir mit stillem Herzen und in Frieden, voll Freude und großer Bereitschaft, Jesus zu folgen.

Jesus begleite euch und die Jungfrau Maria beschütze euch. Auf Wiedersehen!

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Der Heilige Stuhl

APOSTOLISCHE REISE VON PAPST FRANZISKUS

NACH PANAMA AUS ANLASS DES 34. WELTJUGENDTAGES

(23.-28. JANUAR 2019)

KREUZWEG MIT DEN JUGENDLICHEN

 

Campo Santa Maria la Antigua – Küstenpromenade (Panama)

Freitag, 25. Januar 2019

 

Worte des Heiligen Vaters zu Beginn des Kreuzweges

 

Liebe junge Freunde aus der ganzen Welt!

Mit Jesus zu gehen ist immer eine Gnade und ein Risiko.

Eine Gnade, weil es uns dazu bringt, im Glauben zu leben und Jesus zu erkennen, in sein tiefstes

Inneres vorzudringen und die Kraft seines Wortes zu begreifen.

Es ist aber auch ein Risiko, weil die Worte Jesu, seine Gesten und Handlungen der Mentalität der

Welt entgegenstehen: der menschlichen Ruhmsucht sowie ihrem Hang zu einer Wegwerfkultur

und zur Lieblosigkeit.

Es gibt eine Gewissheit, die diesen Kreuzweg mit Hoffnung erfüllt: Jesus ist diesen Weg mit Liebe

gegangen. Und auch die glorreiche Jungfrau hat diesen Weg miterlebt, sie, die von den Anfängen

der Kirche an mit ihrer Zärtlichkeit den Weg der Verkündigung des Evangeliums unterstützen

wollte.

 

ANSPRACHE DES HEILIGEN VATERS

 

Herr, Vater der Barmherzigkeit, an dieser Cinta Costera haben wir zusammen mit vielen

Jugendlichen aus der ganzen Welt deinen Sohn auf dem Kreuzweg begleitet; dem Weg, den er für

uns gehen wollte, um uns zu zeigen, wie sehr du uns liebst und wie sehr du an unserem Leben

Anteil nimmst.

Der Weg Jesu nach Golgota ist ein Weg des Leidens und der Einsamkeit, den er in unseren

Tagen fortsetzt. Er geht und leidet in vielen Gesichtern aufgrund der selbstgenügsamen und

betäubenden Gleichgültigkeit unserer Gesellschaft, einer Gesellschaft, die konsumiert und sich

verbraucht, die am Leiden ihrer Geschwister vorbeigeht und so sich selbst ignoriert.

Auch wir, deine Freunde, Herr, lassen uns von der Apathie und der Unbeweglichkeit ergreifen.

Nicht selten hat der Konformismus uns besiegt und gelähmt. Es war schwierig, dich im leidenden

Bruder oder in der leidenden Schwester zu erkennen: Wir haben den Blick abgewendet, um nicht

zu sehen; wir haben im Lärm Zuflucht genommen, um nicht zu hören; wir haben den Mund

verschlossen, um nicht zu schreien. Immer dieselbe Versuchung. Es ist einfacher und „lohnender“, in Zeiten von Sieg und Ruhm,

Erfolg und Applaus Freunde zu sein; es ist einfacher, dem nahe zu sein, der als beliebt und

siegreich gilt. Wie einfach ist es, der Kultur des Mobbings, der Belästigung, der Einschüchterung, der Wut

gegenüber dem Schwachen zu verfallen!

Bei dir ist es nicht so, Herr: Am Kreuz hast du dich mit jedem Leiden identifiziert, mit all denen, die

sich vergessen fühlen.

Bei dir ist es nicht so, Herr, weil du all diejenigen umarmen wolltest, die wir oftmals einer

Umarmung, eines Streichelns, eines Segens für unwürdig halten; oder noch schlimmer: Wir

nehmen nicht einmal wahr, dass sie dessen bedürfen, wir beachten sie nicht.

Bei dir ist es nicht so, Herr: Am Kreuz vereinst du dich mit dem Kreuzweg jedes jungen Menschen,

in jeder Situation, um ihn in einen Weg der Auferstehung zu verwandeln.

Vater, der Kreuzweg deines Sohnes geht heute weiter:

er geht weiter im erstickten Schrei der Kinder, denen es verwehrt ist, geboren zu werden, und so

vieler anderer, denen das Recht auf eine Kindheit, eine Familie und Bildung verweigert wird; bei

den Kindern, die nicht spielen, singen, träumen können ...;

2

er geht weiter bei den misshandelten, ausgebeuteten und verlassenen Frauen, die in ihrer Würde

entblößt und missachtet werden;

und in den traurigen Augen der jungen Menschen, die sehen, wie ihnen aufgrund von Mangel an

Bildung und würdiger Arbeit ihre Hoffnungen auf die Zukunft entrissen werden;

er geht weiter in der Angst der jungen Gesichter, unserer Freunde, die in die Netze skrupelloser

Menschen geraten – unter ihnen finden sich auch Personen, die sagen, dass sie dir dienen, Herr

–, in die Netze der Ausbeutung, der Kriminalität und des Missbrauchs, die sich vom Leben der

jungen Menschen nähren.

Der Kreuzweg deines Sohnes geht weiter bei vielen jungen Menschen und Familien, die aufgrund

von Drogen, Alkohol, Prostitution und Menschenhandel in einer Spirale des Todes gefangen sind

und so nicht nur der Zukunft, sondern auch der Gegenwart beraubt werden. Und so wie deine

Kleider zerteilt wurden, Herr, wird ihre Würde zerteilt und misshandelt.

Der Kreuzweg deines Sohnes geht weiter bei den jungen Menschen mit finsteren Gesichtern, die

die Fähigkeit, von der Zukunft zu träumen, sie zu schaffen und zu erfinden, verloren haben und

mit dem Kummer der Resignation und des Konformismus „in Ruhestand gehen“, eine der Drogen,

die in unserer Zeit am meisten konsumiert wird.

Er geht weiter im verborgenen und empörenden Schmerz derer, die statt Solidarität seitens einer

Überflussgesellschaft Ablehnung, Schmerz und Elend antreffen und darüber hinaus als Bringer

und Verantwortliche jedes sozialen Übels bezeichnet und behandelt werden.

Der Leidensweg deines Sohnes geht weiter in der resignierten Einsamkeit der alten Menschen,

die von uns verlassen und ausgesondert wurden.

Er geht weiter bei den indigenen Völkern, die ihres Bodens, ihrer Wurzeln und ihrer Kultur beraubt

werden und deren Weisheit, die sie besitzen und uns anbieten können, zum Schweigen und

Erlöschen gebracht wird.

Vater, der Kreuzweg deines Sohnes geht weiter im Schrei unserer Mutter Erde, die in ihrem

Innersten durch die Luftverschmutzung, durch die Unfruchtbarkeit ihrer Felder, durch die

Verseuchung ihres Wassers verletzt ist und durch die Verachtung und den wahnsinnigen Konsum

über jegliches Maß der Vernunft hinaus mit Füßen getreten wird.

Er geht weiter in einer Gesellschaft, die die Fähigkeit verloren hat, zu weinen und sich vom Leiden

anrühren zu lassen.

Ja, Vater, mit all diesen Personen geht Jesus weiter, nimmt er weiter die Last auf sich und leidet,

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während die Welt gleichgültig und in bequemem Zynismus das Drama ihrer Leichtfertigkeit

konsumiert.

Und wir, Herr, was tun wir?

Wie reagieren wir gegenüber Jesus, der in so vielen unserer Freunde, so vielen Unbekannten, die

zu übersehen wir gelernt haben, leidet, geht, auswandert?

Und wir, Vater der Barmherzigkeit, trösten und begleiten wir den wehrlosen und leidenden Herrn

in den Kleinsten und am meisten Verlassenen?

Helfen wir ihm, die Last des Kreuzes zu tragen wie Simon von Kyrene, indem wir Frieden stiften,

Bündnisse schaffen, Geschwisterlichkeit fördern?

Haben wir den Mut, unter dem Kreuz zu bleiben wie Maria?

Betrachten wir Maria, die starke Frau. Von ihr wollen wir lernen, beim Kreuz zu stehen. Mit ihrer

gleichen Entschiedenheit und ihrem Mut ohne Ausflüchte oder Illusionen. Sie wusste den Schmerz

ihres Sohnes, deines Sohnes, o Vater, zu begleiten; ihn mit dem Blick zu unterstützen und mit

dem Herzen zu umhüllen. Ein Schmerz, den sie erlitt, der sie aber nicht gebeugt hat. Sie war die

starke Frau des Ja, die unterstützt und begleitet, Schutz gibt und umarmt. Sie ist die große Hüterin

der Hoffnung.

Auch wir, Vater, wollen eine Kirche sein, die unterstützt und begleitet, die angesichts des Lebens

und der Kreuze so vieler „Christusse“, die an unserer Seite gehen, sagen kann: Hier bin ich!

Von Maria lernen wir, Ja zu sagen zum starken und beständigen Widerstand so vieler Mütter,

Väter, Großeltern, die nicht aufhören, ihre Kinder und Enkel zu unterstützen und zu begleiten,

wenn sie in Not sind.

Von ihr lernen wir, Ja zu sagen zur beharrlichen Geduld und zur Kreativität derer, die in den

Situationen, in denen alles verloren scheint, nicht den Mut verlieren und wieder von vorne

anfangen, indem sie versuchen, Räume, familiäre Umfelder und Zentren der Fürsorge zu

schaffen, die wie eine ausgestreckte Hand in den Schwierigkeiten sind.

Von Maria lernen wir die Stärke, Ja zu sagen zu denen, die nicht geschwiegen haben und nicht

schweigen angesichts einer Kultur der Misshandlung und des Missbrauchs, des Gesichtsverlusts

und der Aggression und die sich darum bemühen, Möglichkeiten und Bedingungen der Sicherheit

und des Schutzes zu schaffen.

Von Maria lernen wir, all diejenigen aufzunehmen und zu beherbergen, die das Leid erfahren

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haben, verlassen zu werden, die ihr Land, ihre Wurzeln, ihre Familie, ihre Arbeit aufgeben oder

verlieren mussten.

Vater, wie Maria wollen wir Kirche sein, die Kirche, die eine Kultur fördert, die fähig ist,

aufzunehmen, zu beschützen, zu fördern und zu integrieren; die nicht brandmarkt und noch

weniger mit der überaus abwegigen und unverantwortlichen Verurteilung verallgemeinert, jeden

Migranten mit dem Überbringer von sozialem Übel zu identifizieren.

Von ihr wollen wir lernen, beim Kreuz zu stehen, aber nicht mit einem gepanzerten und

verschlossenen Herzen, sondern mit einem Herzen, das zu begleiten vermag, das die Zärtlichkeit

und die Hingabe kennt; das fähig ist, sich zu erbarmen und mit Achtung, Feingefühl und

Verständnis zu handeln. Wir wollen eine Kirche des Gedächtnisses sein, die die alten Menschen

achtet und schätzt und für sie den Raum einfordert, der ihnen als Hüter unserer Wurzeln gehört.

Vater, wie Maria wollen wir lernen stehen zu bleiben.

Lehre uns, Herr, am Fuß des Kreuzes stehen zu bleiben, am Fuß der Kreuze; öffne an diesem

Abend unsere Augen, unser Herz; befreie uns von den Lähmungen und der Verwirrung, von der

Angst und der Verzweiflung. Vater, lehre uns zu sagen: Ich bin hier zusammen mit deinem Sohn,

zusammen mit Maria und so vielen geliebten Jüngern, die dein Reich im Herzen aufzunehmen

wünschen. Amen.

Worte des Heiligen Vaters nach dem Kreuzweg

Und nachdem wir zusammen mit Maria unter dem Kreuz das Leiden des Herrn erlebt haben,

gehen wir mit stillem Herzen und in Frieden, voll Freude und großer Bereitschaft, Jesus zu folgen.

Jesus begleite euch und die Jungfrau Maria beschütze euch. Auf Wiedersehen!

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Bistum Trier
Zuletzt aktualisiert: 18. Februar 2019
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Der Heilige Stuhl

APOSTOLISCHE REISE VON PAPST FRANZISKUS

NACH PANAMA AUS ANLASS DES 34. WELTJUGENDTAGES

(23.-28. JANUAR 2019)

WILLKOMMENS- UND ERÖFFNUNGSFEIER DES WELTJUGENDTAGS

ANSPRACHE DES HEILIGEN VATERS

 

Campo Santa Maria la Antigua – Cinta Costera (Panama)

Donnerstag, 24. Januar 2019

 

Liebe Jugendliche! Guten Abend!

Was für ein schönes Wiedersehen – in diesem Land, das uns so farbenfroh und warmherzig

empfängt! Der Weltjugendtag, der uns hier in Panama zusammenführt, ist wieder einmal ein Fest,

ein Fest der Freude und der Hoffnung für die ganze Kirche. Und für die Welt ist er ein großes

Zeugnis des Glaubens.

Ich erinnere mich, dass mich in Krakau einige Leute fragten, ob ich nach Panama kommen würde,

und ich sagte: „Ich weiß nicht, ob ich da sein werde, aber Petrus wird sicher da sein. Petrus wird

da sein.“ Heute freue ich mich, euch sagen zu können: Petrus ist bei euch, um den Glauben und

die Hoffnung zu feiern und zu erneuern. Petrus und die Kirche gehen mit euch, und wir wollen

euch sagen, dass ihr euch nicht davor fürchten braucht, mit dieser erfrischenden Energie und

dieser bleibenden Sehnsucht weiterzumachen, die uns hilft und uns anspornt, freudiger und

verfügbarer zu sein – und damit bessere „Zeugen des Evangeliums“. Weitermachen, nicht etwa

um auf einer Jugendveranstaltung mit ein paar dekorativen Elementen eine etwas „spaßigere“

oder „coolere“ Parallelkirche zu errichten, als ob euch das glücklich machen könnte. So zu

denken, würde bedeuten, euch und alles, was der Geist durch euch sagt, nicht ernst zu nehmen.

Im Gegenteil! Wir wollen gemeinsam mit euch die unablässige Neuheit und Jugendlichkeit der

Kirche entdecken und erwecken, indem wir uns immer für diese Gnade des Heiligen Geistes

öffnen, der oftmals ein neues Pfingsten bewirkt (vgl. Jugendsynode,

Abschlussdokument, 60). Und das ist nur möglich, wenn wir uns, wie vor Kurzem bei der Synode, aufschwingen,

voranzuschreiten, indem wir einander zuhören, und zuzuhören, indem wir zusammenkommen. Wir

sollten ein Zeugnis geben können, indem wir den Herrn durch den Dienst an unseren Brüdern und

Schwestern verkünden; in einem konkreten Dienst, versteht sich. Es ist keine Liebhaberei,

sondern ein konkreter Dienst. Wenn wir aufbrechen, junge Freunde – immer jung wie in der

Geschichte Amerikas –, denke ich an euch, die ihr als Erste zu diesem Weltjugendtag

aufgebrochen seid, denke ich an die Jugend der indigenen Bevölkerung. Ihr ward die Ersten in

Amerika und jetzt seid ihr die Ersten, die zu diesem Treffen aufgebrochen sind. Gebt ihnen einen

Riesenapplaus! Und ihr jungen Menschen afrikanischer Abstammung, auch ihr habt eure

Begegnung schon gehabt und seid uns voraus. Ein weiterer Applaus!

Gut. Ich weiß, dass es nicht einfach war, hierher zu kommen. Ich kenne die Mühen und Opfer, die

ihr gebracht habt, um an diesem Ereignis teilnehmen zu können. Viele Tage Arbeit und Einsatz,

die Treffen der Reflexion und des Gebets sorgen dafür, dass der Weg selbst sich lohnt. Ein

Jünger ist nicht nur der, der etwas erreicht, sondern derjenige, der mit Entschiedenheit anpackt,

der keine Angst hat, Risiken einzugehen und sich auf den Weg zu machen. Wenn einer sich auf

den Weg macht, ist er schon ein Jünger. Wenn du sitzen bleibst, hast du verloren. Anfangen

loszugehen, das ist die größte Freude des Jüngers, unterwegs sein. Ihr hattet keine Angst,

Risiken einzugehen und euch auf den Weg zu machen. Und heute können wir feiern, weil dieses

Fest schon vor langer Zeit in allen euren Gemeinschaften begonnen hat.

Wir haben soeben der Vorstellung zugehört und haben an den Fahnen gesehen, dass wir aus

verschiedenen Kulturen und Völkern kommen, verschiedene Sprachen sprechen und

unterschiedliche Kleidung tragen. Jedes unserer Völker hat eine andere Geschichte und andere

Verhältnisse erlebt. Wie viele Dinge können uns voneinander unterscheiden! Aber nichts davon

hat uns daran gehindert, zusammenzukommen, so viele Unterschiede haben es nicht verhindert,

dass wir uns treffen, dass wir beieinander sind, dass wir miteinander vergnügt sind, dass wir

miteinander feiern und gemeinsam Jesus Christus bekennen. Kein Unterschied hat uns gestoppt.

Und das ist möglich, weil wir wissen, dass es etwas gibt, das uns verbindet, dass es jemanden

gibt, der uns zu Brüdern und Schwestern macht. Ihr, liebe Freunde, habt viele Opfer gebracht, um

einander begegnen zu können und so werdet ihr wahre Meister und Gestalter der Kultur der

Begegnung. Ihr werdet damit zu Meistern und Gestaltern der Kultur der Begegnung, die nicht nur

ein „Hallo, wie geht’s?“ und ein „Hallo, bis bald!“ ist. Nein, die Kultur der Begegnung lässt uns

gemeinsam losgehen, mit unseren Unterschieden, doch mit Liebe, alle vereint auf dem gleichen

Weg. Ihr, mit euren Gesten und eurem Verhalten, mit euren Blicken, Wünschen und vor allem mit

eurer Sensibilität widerlegt und entschärft ihr all jene Reden, die darauf bedacht sind, Spaltung

hervorzurufen, jene Reden, die mit aller Kraft diejenigen ausschließen und vertreiben wollen, die

„nicht wie wir sind“. Wie man in einigen Ländern Amerikas sagt: „Sie sind keine GCU

[gente como uno, Menschen wie wir]“. Widersprecht diesen Redensarten! Alle sind sie Menschen wie wir, bei

all unseren Unterschieden. Und das liegt daran, dass ihr ein Gespür dafür habt, dass »die wahre

Liebe legitime Unterschiede nicht auslöscht, sondern sie in einer höheren Einheit miteinander in

Einklang bringt« (vgl. Benedikt XVI., Predigt, 25. Januar 2006). Ich wiederhole: „Die wahre Liebe

löscht legitime Unterschiede nicht aus, sondern bringt sie in einer höheren Einheit miteinander in

Einklang“. Wisst ihr, wer das gesagt hat? Wisst ihr das? Papst Benedikt XVI., der uns jetzt

zuschaut. Geben wir ihm einen Applaus und schicken wir ihm einen Gruß von hier! Er schaut uns

am Fernsehen zu. Ein Gruß, alle winken mit den Händen Papst Benedikt zu! Nun, wir wissen,

dass der Vater der Lüge, der Teufel, immer ein gespaltenes und streitsüchtiges Volk vorzieht. Er

ist der Meister der Spaltung und fürchtet ein Volk, das lernt zusammenzuarbeiten. Und das ist ein

Kriterium, um die Menschen zu unterscheiden: diejenigen, die Brücken bauen, und diejenigen, die

Mauern errichten. Diejenigen, die Mauern errichten, säen Angst und versuchen, die Menschen zu

spalten und einzuschüchtern. Ihr aber wollt Brückenbauer sein. Was wollt ihr sein? [Die

Jugendlichen antworten: „Brückenbauer!“]. Ihr habt gut aufgepasst, das freut mich!

Ihr zeigt uns, dass Begegnung nicht bedeutet, dass man sich verstellt, und auch nicht, dass man

dasselbe denkt oder den gleichen Lebensstil pflegt, indem man dieselben Dinge tut und

nachmacht: Das machen die Papageien. Sich begegnen heißt sich anders zu verhalten wissen, in

eine Kultur des Miteinanders eintreten. Es ist ein Aufruf und eine Einladung, mit Mut

einen gemeinsamen Traum miteinander lebendig zu halten. Wir haben viele Unterschiede und sprechen

verschiedene Sprachen. Wir tragen unterschiedliche Sachen, doch bitte richten wir uns darauf

aus, einen gemeinsamen Traum zu haben. Das können wir sicher tun! Und das löst uns nicht auf,

es bereichert uns. Ein großer Traum; ein Traum, der in der Lage ist, alle miteinzubeziehen. Es ist

der Traum, für den Jesus am Kreuz sein Leben hingegeben hat und für den der Heilige Geist sich

ergoss und das Pfingstereignis in die Herzen eines jeden Mannes und einer jeden Frau

einbrannte, in jedes Herz, in deines und deines und deines ... und in mein Herz – auch in dein

Herz hat er es eingebrannt in der Hoffnung, dass er Raum findet, um zu wachsen und sich zu

entfalten. Ein Traum, ein Traum namens Jesus, der vom Vater ausgesät wurde: Gott wie dieser,

wie der Vater und vom Vater ausgesandt im Vertrauen darauf, dass er in jedem Herzen wachse

und lebe. Ein konkreter Traum, der ein Mensch ist, der durch unsere Adern fließt, das Herz

bewegt und jedes Mal neu bewegt, wenn wir die Worte hören: »Liebt einander! Wie ich euch

geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger

seid« (Joh 13,34-35). Wie heißt unser Traum? [Die Jugendlichen antworten: „Jesus!“]. Ich

verstehe nicht ... [Sie wiederholen: „Jesus!“]. Ich kann es nicht verstehen ... [Sie antworten lauter: „Jesus!“].

Ein Heiliger von hier – hört zu – ein Heiliger dieser Erde sagte gerne: »Das Christentum ist nicht

eine Ansammlung von Wahrheiten, die zu glauben sind, und von Geboten und Verboten, die zu

beachten sind. Das Christentum ist so verstanden keineswegs attraktiv. Das Christentum ist eine

Person, die mich so sehr geliebt hat und die meine Liebe ersehnt und verlangt. Das Christentum

ist Christus« (Oscar Romero, Predigt, 6. November 1977). Sagen wir es gemeinsam? [Zusammen

mit den Jugendlichen] Das Christentum ist Christus. Noch einmal: Das Christentum ist Christus.

Ein weiteres Mal: Es ist Christus! Es besteht darin, den Traum fortzuführen, für den er sein Leben

hingegeben hat, es besteht darin, mit derselben Liebe zu lieben, mit der er uns geliebt hat. Er hat

uns nicht nur halb geliebt, er hat uns nicht nur ein bisschen geliebt. Er hat uns total geliebt und

uns mit Sanftmut und Liebe überschüttet. Er gab sein Leben.

Wir fragen uns: Was hält uns zusammen? Warum sind wir zusammen? Was bringt uns dazu,

zusammenzukommen? Wisst ihr, was uns zusammenhält? Es ist die Gewissheit, dass wir zutiefst

geliebt sind, und diese Liebe wollen und können wir nicht verschweigen. Sie bringt uns vielmehr

dazu, auf die gleiche Weise zu antworten: mit Liebe. Es ist die Liebe Christi, die uns antreibt (vgl. 2 Kor 5,14).

Schaut: Eine Liebe, die vereint, ist eine Liebe, die sich nicht aufdrängt und die nicht erdrückt, sie

grenzt nicht aus, sie bringt nicht zum Schweigen und schweigt auch nicht, sie demütigt nicht und

unterwirft nicht. Die Liebe des Herrn ist eine alltägliche Liebe, diskret und respektvoll, sie liebt die

Freiheit und sie befreit, sie ist eine Liebe, die heilt und erhebt. Die Liebe des Herrn kennt sich eher

mit dem Wiederaufstieg als mit dem Fall aus, mehr mit der Versöhnung als mit Verboten, mehr mit

dem Gewähren neuer Möglichkeiten als mit der Verdammnis, mehr mit der Zukunft als mit der

Vergangenheit. Es ist die stille Liebe einer dienend und hingebungsvoll ausgestreckten Hand. Es

ist eine Liebe, die nicht prahlt, die sich nicht aufplustert, eine demütige Liebe, die sich den

anderen schenkt, und zwar immer mit der ausgestreckten Hand. Das ist die Liebe, die uns heute

vereint.

Ich frage dich: Glaubst du an diese Liebe? [Sie antworten: Ja!]. Ich stelle eine weitere Frage:

Glaubst du, dass diese Liebe „sich lohnt“? Jesus hat diese Frage einmal einem Menschen gestellt

und dann am Schluss gesagt: „Wenn du das glaubst, geh und mache es ebenso“. Im Namen Jesu

sage ich euch: Geht und macht es ebenso. Habt keine Furcht zu lieben, fürchtet euch nicht vor

dieser konkreten Liebe, dieser Liebe voll von Zärtlichkeit, dieser Liebe, die Dienst ist, dieser Liebe,

die das Leben schenkt.

Und das ist die Frage und der Ruf, die an Maria ergingen. Der Engel fragte sie, ob sie diesen

Traum in ihrem Schoß tragen, ob sie ihm Leben schenken, ihm zu einem leibhaftigen Menschen

machen wolle. Maria hatte das gleiche Alter wie viele von euch hier, wie viele von euch Mädchen.

Sie sprach: »Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast« (Lk 1,38).

Schließen wir alle die Augen und denken wir an Maria. Sie war nicht dumm, Sie war sich dessen

bewusst, was sie in ihrem Herzen spürte. Sie wusste, was Liebe ist und sie hat geantwortet:

»Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast«. In diesem kurzen

Augenblick der Stille, in dem Jeus zu jedem sagt – zu dir und zu dir und zu dir ... – „Fühlst du dich

danach? Willst du?“ Denk an Maria und antworte: „Ich will dem Herrn dienen. Mir geschehe, wie

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du gesagt hat.“ Maria vermochte „Ja“ zu sagen. Sie hatte den Mut, den Traum Gottes mit Leben

zu erfüllen. Willst du den Traum Gottes mit deinen Händen und Füßen, mit deinem Blick und

deinem Herzen wirklich werden lassen? Möchtest du, dass die Liebe des Vaters dir neue

Horizonte eröffnet und dich auf Pfaden führt, die du dir nie vorgestellt und erdacht hättest, die du

dir nie erträumt oder von denen du nie erwartet hättest, dass sie dein Herz so erfreut singen und

tanzen ließen?

Haben wir den Mut, wie Maria zum Engel zu sagen: „Siehe, wir sind Knechte und Mägde des

Herrn, uns geschehe...“? Antwortet jetzt nicht, jeder antworte in seinem Herzen. Es gibt Fragen,

auf die man nur in der Stille antwortet.

Liebe Jugendliche, dieser Weltjugendtag wird nicht zu einer Quelle der Hoffnung durch ein

Abschlussdokument, durch eine Übereinkunft oder ein Programm. Nein, das wird es nicht sein.

Was mehr Hoffnung gibt bei dieser Begegnung, sind eure Gesichter und ein Gebet. Das wird

Hoffnung geben. Mit dem Gesicht, mit dem ihr nach Hause zurückkehrt, mit dem verwandelten

Herzen, mit dem ihr nach Hause kommt und mit dem Gebet, was ihr mit diesem verwandelten

Herzen gelernt habt. Das, was mehr Hoffnung bei diesem Treffen bringen wird, werden eure

Gesichter und euer Gebet sein. Und jeder wird mit dieser neuen Kraft nach Hause zurückkehren,

die immer dann entsteht, wenn wir uns mit anderen und mit dem Herrn treffen, erfüllt vom Heiligen

Geist, um jenen Traum zu erinnern und am Leben zu erhalten, der uns zu Brüdern und

Schwestern macht und den wir – das ist unsere Berufung – im Herzen der Welt nicht erstarren

lassen wollen: Egal wo wir sein werden, egal was wir tun werden, immer können wir nach oben

schauen und sagen: „Herr, lehre mich so zu lieben, wie du uns geliebt hast.“ Wollen wir das

gemeinsam wiederholen? „Herr, lehre mich so zu lieben, wie du uns geliebt hast“. [Zusammen mit

den Jugendlichen] „Herr, lehre mich so zu lieben, wie du uns geliebt hast“. Lauter, ihr seid heiser.

„Herr, lehre mich so zu lieben, wie du uns geliebt hast“.

Schön. Und da wir gut und wohlerzogen sein wollen, können wir diese erste Zusammenkunft nicht

beenden ohne zu danken. Danke allen, die diesen Weltjugendtag mit großer Begeisterung

vorbereitet haben, all dies hier. Danke, großartig! Danke, dass ihr den Mut hattet, alles

herzurichten und Gäste aufzunehmen, dass ihr „Ja“ gesagt habt zu dem Traum Gottes, seine

Söhne und Töchter vereint zu sehen. Danke an Erzbischof Ulloa und alle seine Mitarbeiter, die

dazu beigetragen haben, dass Panama heute nicht nur ein Kanal ist, der die Meere verbindet,

sondern auch ein Kanal, in dem der Traum Gottes weitere kleine Kanäle findet, um zu wachsen,

sich weiter zu verzweigen und in alle Ecken der Erde auszustrahlen.

Liebe Freunde, Freundinnen und Freunde, Jesus segne euch! Das wünsche ich euch von ganzem

Herzen. Unsere Liebe Frau von Antigua begleite euch und behüte euch, auf dass wir wie sie ohne

Angst sagen können: »Hier bin ich, so soll mir geschehen«.

Danke!

 

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Bistum Trier
Zuletzt aktualisiert: 18. Februar 2019
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"Eine einzigartige Erfahrung"

 

gottesdienst papst„Es war einzigartige kulturelle Erfahrung und eine großartige Möglichkeit, junge Menschen aus aller Welt kennen zu lernen”, erzählt die 17-jährige Anne aus Trier. Zusammen mit mehr als 100 Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Bistum Trier und Luxemburg verbrachte sie zwei Wochen auf dem Weltjugendtag in Panama. Die Reise führte die jungen Menschen nach Portobelo, Colón und schließlich Panama-Stadt, wo sie mit etwa einer halben Million Menschen aus aller Welt den Abschlussgottesdienst mit Papst Franziskus unter freiem Himmel feierten.

Während die Schülerin Anne zum ersten Mal zu einem Weltjugendtag mitgefahren ist, haben andere die Erfahrung mehrerer Weltjugendtage mitgebracht. Die 24-jährige Sophie war schon 2011 in Madrid. „Es hat mir sehr, sehr gut dort gefallen, das Land kennen zu lernen, die Gemeinschaft zu erleben und den Glauben zu feiern!”, erinnert sich die Lebacherin zurück. Die Erfahrungen, die sie in Madrid gemacht hat, wollte sie auch in Panama erleben.

Tage der Begegnung in Portobelo

Die Gruppe des Bistums Trier startete ihre Reise in Portobelo, einem kleinen Städtchen an der Küste, wo sie die Tage der Begegnung verbrachte. „Die Gastfamilien haben uns sehr gut aufgenommen und wir sind gut in der Gemeinde angekommen”, erzählt Sophie. Trotzdem war das Ankommen ein kleiner „Kulturschock“ für einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: In manchen Gastfamilien gab es keine Duschen, nur Fässer mit Wasser, mit dem man sich waschen konnte; auch die Küche war für viele ungewohnt: Der Leguan auf dem Speiseplan einer Teilnehmerin sorgte für viel Gesprächsstoff. Trotzdem hatten viele Tränen in den Augen, als sie am Ende der ersten Woche ihre Koffer wieder packen mussten. Von der Gastfreundschaft, die den Jugendlichen zuteil wurde, schwärmten sie die ganze Woche über. In Portobelo trafen die Weltjugendtags-Pilgerinnen und -Pilger auch auf andere Jugendliche aus aller Welt: Mit Kolumbianerinnen und Kolumbianern, jungen Menschen aus Chile oder Mexiko feierten sie gemeinsam Gottesdienst auf Spanisch oder feierten abends mit den Panamaern auf dem großen Dorfplatz. Drei Argentinier, die alleine unterwegs waren, schlossen sich den Jugendlichen aus dem Bistum Trier sogar für längere Zeit an.

Der gemeinsame Nenner: Christ sein

Das größte Zusammentreffen fand am Tag der Abreise aus Portobelo statt. Morgens fuhren die Pilgerinnen und Pilger nach Cólon, wo ein großes Weltjugendtags-Festival mit rund 5.000 Menschen aus aller Welt stattfand. Nach einem großen Freiluft-Gottesdienst kamen die jungen Leute ins Gespräch mit anderen Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus den verschiedenen Ländern, tauschten Erinnerungen wie Armbändchen oder Pins aus und machten viele Fotos. Man tanzte und feierte zusammen unter dem gemeinsamen Nenner, Christinnen und Christen zu sein.

In all der großartigen Stimmung war jedoch auch Platz für die stillen Begegnungen. Mitten auf dem Feld hörten Priester und Ordensmänner sich die Sorgen und Nöte der jungen Menschen und nahmen ihnen die Beichte ab. Andere trafen sich am Rande des Geländes, um in der Gruppe offen zu reden und die zurückliegenden Tage zu reflektieren. Für die 17-jährige Jessica aus Perl sind solche Momente der Grund, warum sie mit nach Panama zum Weltjugendtag gereist ist. „Es ist einfach schön, so eine Gemeinschaft mit den Menschen zu erleben.”

Mit Booten durch den Dschungel

Die Nacht nach diesem Festival verbrachte die Gruppe aus dem Bistum Trier in der Polizeischule von Colón. Bevor sie am nächsten Morgen weiter zu ihrem Ausflug in den Dschungel fuhren, hielten sie eine Morgenandacht auf dem Apellplatz der Schule, zu der sie auch Kadetinnen und Kadetten der Polizeischule einluden. Dann ging es für zwei Nächte in den Dschungel Panamas. Mit Einbaumbooten fuhren die Jugendlichen in ein kleines Dorf am Rande einer der großen Stauseen, die für den Bau des Panamakanals geschaffen wurden. Sie übernachteten in Zelten, wanderten durch die atemberaubende Natur auf dem Camino Real, der alten Handelsroute der Spanier, auf dem bis zum Bau der Eisenbahnroute Gold und Silber von Panama-Stadt nach Portobelo transportiert wurden, und feierten die abendlichen Gottesdienst im Kerzenschein.

„Ich bin mit zum Weltjugendtag gekommen, weil ich mir dachte: Von Panama weißt du noch gar nicht so viel”, erzählte der 18-jährige Philipp aus Mayen. Selbst im Internet finde man nicht viel über das Land. „Bisher bin ich positiv überrascht”, berichtete er nach den ersten Eindrücken aus Portobelo. „Natürlich sind die Umstände hier anders als in Deutschland. Aber das macht etwas mit den Menschen hier: Sie sind offen, freundlich, herzlich und in der Dorfgemeinschaft ist alles wie in eine großen Familie. Panama-Stadt wird sicher das krasse Gegenteil”, prophezeite er.

Panama-Stadt: groß und laut

Der erste Eindruck von Panama-Stadt erfüllte diese Vorherhersage: Die Stadt ist groß, laut und reich. Auch hier kamen die Pilgerinnen und Pilger in Familien unter. Diesmal gab es jedoch überall eine Dusche und manche hatten sogar einen Pool im Garten. Hier waren die Jugendlichen in einem der wohlhabenderen Viertel der Stadt untergebracht und erfuhren, wie sehr die soziale Schere in Panama auseinandergeht. Dass aber auch die große Banken-Metropole Mittelamerikas ihre Probleme hat, zeigte sich bei den Besuchen von drei Adveniat-Projekten sehr deutlich. Die Jugendlichen lernten Projekte der AIDS-, der Drogen und der Indigenen-Pastoral kennen und erfuhren von den Menschen, in welchen Situationen sie leben und wie sie auch mit Unterstützung der Spenden aus Deutschland für ein gutes Leben kämpfen.

Papst Franziskus: „Ihr seid nicht die Zukunft, sondern das Jetzt!“

Die großen Highlights für die Jugendlichen waren schließlich die Veranstaltungen mit Papst Franziskus. Bei der Willkommensfeier für den Papst durften zwei Mädchen aus der Trierer Gruppe die deutsche und die luxemburgische Flagge in einer Choreographie tragen und dem Heiligen Vater sehr nah kommen. Den Abschluss der zweiwöchigen Reise bildete die Vigil mit Papst Franziskus. Auf das großen Feld kamen mehr als 300.000 Menschen, übernachteten dort und feierten mit dem Papst den abschließenden Gottesdienst. „Ihr seid nicht die Zukunft, sondern das Jetzt Gottes”, sagte Papst Franziskus in seiner Predigt am Sonntagmorgen. „Er versammelt euch und ruft euch in euren Gemeinschaften und Städten dazu auf, nach den Großeltern, nach den Erwachsenen Ausschau zu halten; aufzustehen und zusammen mit ihnen das Wort zu ergreifen und den Traum zu verwirklichen, den der Herr mit euch geträumt hat.” Nachdem er den Pilgerinnen und Pilgern aus aller Welt den Segen erteilt hatte, verkündete der Papst den Ort des nächsten Weltjugendtags: 2022 geht die Reise nach Lissabon (Portugal).

 

 100 Jugendliche aus dem Bistum beim Weltjugendtag

 

WandernPanama/Trier - Mehr als 100 Jugendliche aus dem Bistum Trier haben sich auf den Weg nach Panama zum Weltjugendtag gemacht. Derzeit lernen sie das Land, die Menschen und die Kultur in Panama während der Begegnungstage in Portobelo kennen. Dort wohnen die jungen Menschen bei Gastfamilien und feiern gemeinsam mit den Panamaern und anderen Jugendlichen aus aller Welt ihren Glauben. In der nächsten Woche werden sie in Panama-Stadt sein, wo auch der Papst hinkommen wird.

 

 

 

 

 

 

Den Glauben unter Gleichaltrigen vertiefen

 

joerg michael petersSaarbrücken/Trier/Koblenz – Zwei Wochen lang werden rund 100 Jugendlichen aus dem Bistum Trier in Panama unterwegs sein: Sie machen sich an diesem Sonntag auf die Reise zum Weltjugendtag, zu dem der Papst junge Menschen auf der ganzen Welt eingeladen hat. Die Reise der Gruppe aus dem Bistum Trier wird vom 12. zum 27. Januar gehen.

Vor fast genau einem Jahr war Weihbischof Jörg Michael Peters, der die Jugendlichen begleiten wird, schon einmal mit einer kleinen Delegation zu einem Vorbesuch nach Panama gereist.

Im Norden des Landes, an der Karibikmündung des Panama-Kanals, waren sie zu Gast in der Diözese Colón und in der Küstenstadt Portobelo. „Wir haben uns vor Ort erkundigt und Menschen getroffen, die uns bei der Vorbereitung auf den Weltjugendtag geholfen haben“, erzählt der Weihbischof über die Reise. Daneben haben sie aber vor allem auch den Alltag in Panama kennen gelernt: „Wir haben dort einen Firmgottesdienst mitfeiern, miterleben dürfen, durften in der Pfarrei Menschen kennen lernen.“ Aber zum Alltag gehört auch die Lebensrealität, wie der Weihbischof betont: „Wir sind dort auch mit einer sozialen Schieflage in Berührung gekommen.“ Diese Eindrücke waren schließlich ausschlaggebend, den ersten Teil der Reise nach Panama dort im Norden des Landes zu verbringen.

Die erste Woche werden die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Bistum in Gastfamilien in der dortigen Diözese untergebracht sein. Nach den Begegnungstagen und der Akklimatisierung in Panama geht es für die Jugendlichen in den Dschungel Panamas. Drei Tage lang werden sie in Zelten nahe des alten „Camino Real“, einer alten Handelsroute, die Portobelo mit Panama-City verband. Hier transportierten die Spanischen Eroberer zu Kolonialzeiten die Schätze, die sie dem Land geraubt hatten von der Pazifik- an die Karibikküste. Und dann geht es schließlich nach Panama-City, wo der eigentliche Weltjugendtag stattfinden wird.

Darauf haben sich die Jugendlichen aus dem Bistum Trier lange vorbereitet. „Wir haben zwei Vorbereitungswochenenden angeboten, einmal in Kyllburg und einmal in Trier“, resümiert Weihbischof Peters. „Einfach, um das Drumherum eines Weltjugendtages kennen zu lernen, damit Jugendliche nicht mit falschen Vorstellungen oder Erwartungen eine solche Reise antreten. Wir werden Land und Leute kennen lernen. Aber es wird auch darum gehen, dass wir in intensiver Weise auch den Glauben noch einmal kennen lernen und miteinander feiern dürfen.“ Es sei eine Chance, den Glauben unter Gleichaltrigen zu vertiefen. In Panama seien „viele Menschen bemüht, den Weltjugendtag gut vorzubereiten!“ Dieser Eindruck habe sich in den zehn Tagen der ersten Reise nur bestätigt, so der Weihbischof. Er wünscht den Jugendlichen für die Reise, dass sie „wirklich gute Gemeinschaft erleben; dabei Freude haben, die in ihrem Leben und Lebensalltag nachklingt. Natürlich, dass wir alle noch einmal heil wieder heimkehren. Und dass es eine Orientierung für den eigenen Lebensweg gibt, den persönlichen Glaubensweg und ein Wachsen im Glauben. Da habe ich eine große Hoffnung, dass das geschehen wird.“

 

Mehr als 100 Jugendliche unterwegs nach Panama

 

1 Vorbereitungstreffen Kyllburg 2018Kyllburg – Mehr als 100 Jugendliche aus dem Bistum Trier haben sich am vergangen Wochenende zum ersten Vorbereitungstreffen für den Weltjugendtag 2019 in Panama getroffen. Von Freitag bis Sonntag kamen die jungen Menschen im Bildungszentrum auf dem Stiftsberg in Kyllburg zusammen, um sich kennen zu lernen und die ersten gemeinsamen Schritte auf dem Weg zum Weltjugendtag zu gehen.

„Seit klar ist, dass der Weltjugendtag in Panama ist, hab ich gesagt, da fahr ich mit!“, erzählt Jessica. Die 23-Jährige stammt aus Saarbrücken und studiert zurzeit studiert sie Spanisch und Philosophie/Ethik auf Lehramt. „Ich war bisher immer nur in Spanien, aber im Studium habe ich sehr viel über Lateinamerika gelernt. Noch ist das alles ganz weit weg, aber das will ich auf jeden Fall ändern!“ Für sie, wie für viele andere, ist der Weltjugendtag ein großes Abenteuer. Zusammen mit Jugendlichen aus Deutschland und der ganzen Welt, reisen sie in ein fremdes Land. „Ich hab von Freunden schon viel über Weltjugendtage gehört“, erzählt der 17-jährige Max aus Trier. „Ich will das auch miterleben; neue Leute kennen lernen.“ In Panama war er noch nie, aber er freut sich auf das unbekannte Land. „Die Exkursion in den Regenwald wird sicher spannend!“ Auf den Dschungel ist auch Mara gespannt. Sie ist 16 und kommt aus Niederfischbach, das in der sogenannten Trierer Insel liegt, einem Flecken, der zum Bistum Trier gehört, aber durch das Erzbistum Köln und das Bistum Limburg vom restlichen Territorium des Bistums Trier getrennt ist. „Ich finde den Weltjugendtag eine tolle Sache: Man lernt ein neues Land kennen und die Kultur, weil man mit den Menschen in Kontakt kommt. Es ist kein ganz normaler Urlaub“, sagt sie und fügt hinzu, „Außerdem treffen wir den Papst!“

Zwei Wochen lang werden die jungen Menschen aus dem Bistum Trier in Panama unterwegs sein. In der ersten Woche sind die Jugendlichen aus dem Bistum Trier in der Diözese Colón - Kuna Yala, wo sie in Gastfamilien wohnen. Die Diözese liegt an der Karibikküste Panamas. Hier befindet sich ein Ende des berühmten Panamakanals. In dieser Zeit werden Sie Land und Leute kennen lernen. In der zweiten Woche sind sie in Panama City, am anderen Ende des Kanals, wo der eigentliche Weltjugendtag mit den großen Gottesdiensten zusammen mit Papst Franziskus stattfinden wird. „Ich bin zwar bei uns in der Katholischen Jugend aktiv“, sagt Jessica, „aber ich will das jetzt noch einmal auffrischen.“ Eine Reise mit Gleichgesinnten im Glauben hatte sie schon einmal gemacht: mit der Kirche der Jugend eli.ja in Saarbrücken ist sie einen Stück des Jakobswegs gewandert. In Panama will sie aber nicht nur einfach mitreisen. Jessica wird während der Reise eine Gruppenleitung übernehmen. Sie wird dann vor Ort für eine kleinere Gruppe verantwortlich sein. „Die Verantwortung, aber auch die Gemeinschaft sind unglaublich toll!“ Dass sie noch niemanden der anderen Mitreisenden gekannt hat bis zu dem Wochenende, stört sie nicht.. „Ich hab einfach gesagt, ich komm mal vorbei. Es ist unglaublich schön, wie man hier aufgenommen wird.“

Drei Tage lang haben Mara, Jessica und Max sich und die vielen anderen kennen gelernt. In verschiedenen Workshops haben sie Steckbriefe für ihre Gastfamilien erstellt. Sie haben zusammen gekocht, zu Mittag gegessen, Baseball – den Volkssport in Panama – gespielt, viel über Panama erfahren und zusammen Gottesdienst gefeiert. Im Dezember wird es noch einen zweiten Vorbereitungskurs geben. Der Weltjugendtag findet vom 22. bis zum 29. Januar statt. Die Vorfreude könnte kaum größer sein.

Comida, Cama und Corazon

 

csm Christel Quiring und WB Peters b296f2d46fPanama-Stadt/Trier – „Oh, wie schön ist Panama! Das kann ich vollends bestätigen“, hat der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters zum Abschluss einer Pilgerfahrt zur Vorbereitung des Weltjugendtags 2019 in Panama gesagt. Peters war als stellvertretender Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und als Leiter der Delegation mit Vertretern der Jugendseelsorge der katholischen Kirche und dem Lateinamerika Hilfswerk Adveniat vom 17. bis 29. Januar 2018 nach Panama und Nicaragua gereist, um die kirchliche, kulturelle und soziale Situation des Gastlandes kennenzulernen.

"Ich habe ein sehr gastfreundliches Land erlebt. Die Panamaer werden uns drei C schenken: Comida, eine Mahlzeit; Cama, ein Bett und Corazon, ihr Herz“, sagte Christel Quiring von der Abteilung Jugend im Bistum Trier. Quiring plant die Pilgerreise für die Gruppe aus dem Bistum Trier im nächsten Jahr. Zusammen mit der 21-köpfigen Delegation erkundete sie Orte für die „Tage der Begegnung“, die unmittelbar vor dem zentralen Programm in der Weltjugendtagsstadt stattfinden. Sie sind ein fester Bestandteil des Glaubensfestes, bei dem die jungen Pilger das Leben vor Ort kennenlernen. 2019 wird es die „Tage der Begegnung“ auch in den Nachbarländern Panamas, in Nicaragua und Costa Rica geben.

In Panama-Stadt besichtigte die Pilgergruppe zentrale Orte des Weltjugendtags und sprach mit dem lokalen Organisationskomitee unter anderem über die logistische Lage. „Wir werden wahrscheinlich öfter mal Stau im stecken nächstes Jahr“, sagte Quiring. Bei der deutschen Botschaft informierten sie sich über wirtschaftliche, soziale und gesellschaftliche Facetten des Landes. Zudem besuchte die Gruppe die ärmere Diözese Colón und eine Gemeinde am Rand von Panama-Stadt, in der überwiegend Indigene des Volkes der Kuna leben. „Diese Vielseitigkeit wird den Weltjugendtag besonders machen“, sagte Quiring. Sie habe viele Kontakte knüpfen können. Vor allem dank Adveniat, das mit seinen Projekten die Arbeit der Kirche bei den Armen unterstützt, sei man überall mit offenen Armen empfangen worden.

In Nicaragua traf die Delegation den Erzbischof von Managua, Kardinal Leopoldo José Brenes Solórzano und Jugendbischof David Albin Zywiec Sidor OFMCap und sprach mit ihnen über das speziell entwickelte zweijährige Jugendpastoralprogamm und die soziale Realität junger Menschen. Zum Abschluss der Pilgerfahrt nahm die Gruppe am „Encuentro Nacional de Renovación Juvenil“ in der panamaischen Stadt Chitré teil, zu dem rund 10.000 junge Menschen angereist waren. Weihbischof Peters sagte abschließend: „Das Jugendfestival hat die Begeisterung der jungen Menschen spürbar werden lassen, sich als Kirche zu zeigen. Ich lade alle jungen Menschen aus Deutschland ein, die Hindernisse zu überwinden, die sich durch den Termin im Januar ergeben, und sich auf den Weg zu diesem Glaubensfest und in die Realität dieser Länder zu begeben!“

 

Der Weltjugendtag wurde von Papst Johannes Paul II. ins Leben gerufen und findet alle zwei bis drei Jahre auf internationaler Ebene statt – zuletzt 2016 in Krakau und nun vom 22. bis 27. Januar 2019 in Panama. Die Tage der Begegnung in den (Erz-)Diözesen gehen dem zentralen Weltjugendtag in Panama-Stadt voraus und finden diesmal auch in den Nachbarländern Nicaragua und Costa Rica statt. In Deutschland wird der Weltjugendtag durch die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj) koordiniert. Die Planungen für die Pilgerreise mit Teilnehmenden aus dem Bistum Trier sind in vollem Gange. Voraussichtlich Ende Februar oder Anfang März werde laut Quiring die genaue Reiseroute bekanntgegeben.

 

 

 

 

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